so, mal was von mir, nicht nur Neulinge haben immer noch was zu lernen.
Sektion eines Curi F1:
Ergebnis: 5 Flagellaten im Darmtrakt, keine Blutflagellaten, keinerlei Darm-, Haut oder Kiemenwürmer, keine Ektoparasiten, Nierenkanäle frei, keine kristallinen Ablagerungen, Darmtrakt okay.
Das liest sich bis hier ausgesprochen gut, aber:
Gallenblase auf Kleinfingernagelgröße vergrößert, Leber gelblich vergrößert mit Fetteinlagerungen.
Fazit: Vergiftung durch Weichmacher
Was war passiert: Jürgen hat dankenswerter Weise am Sonntag einen Fisch nach dem Forentreffen mitgenommen, da er im Gegensatz zu mir über ein Mikroskop mit Phasenkontrast verfügt. War Klasse, das er gut 2 Stunden Zeit geopfert hat, den Fisch akribisch in seine Bestandteile zu zerlegen.
Danke nochmal Jürgen.
Die Vorgeschichte: durch Neuerwerb einiger Fische bedingt, die Kiemenwürmer hatten, habe ich vor etlichen Wochen eine Formalinbehandlung nach Rahn gemacht, bei Kontrolluntersuchungen meinerseits und jetzt durch Jürgen wurden keine Kiemenwürmer mehr gefunden. Soweit so gut.
Nach der Behandlung standen die Fische gut, kurz danach diverse Kleinigkeiten wie Flossenklemmen, mal ein trübes Auge, Hautbelag, aber keine Ablösungen, kurzum man merkte, das was nicht stimmte, zuletzt zaghaftes Fressen, 4 Ausfälle weiße Augen.
Gegenmaßnahmen: Große Wasserwechsel, Seemandelsud, etwas Besserung aber nicht wesentlich.
Heike und ich haben uns den Kopf zerbrochen, warum in dem Becken, aber nicht in den anderen Becken Probleme auftraten.
Heike fand dann die Lösung: alle anderen Becken laufen mit HMF, nur an diesem Becken lief ein Topffilter, No Name.
Anruf bei Jürgen, kanns der Aussenfilter sein? Er meinte ja, und auch mir viel es wie Schuppen von den Augen. Aussenfilter weggenommen, großer Wasserwechsel und abwarten.
Habe den Filter kontrolliert, die Einsätze, die früher aalglatt waren, fühlten sich jetzt leicht rauh an, nalso muß das Formalin die Plastikeinsätze angegriffen haben, wodurch Weichmacher freigesetzt wurden, die zu der Gallen- und Lebervergrößerung führten.
Nach jetzt knapp 5 Tagen stehen und fressen die Tiere wieder hervorragend, alles erstmal im grünen Bereich.
Was noch dazu zu sagen ist: mit Eheim wäre es nicht passiert achtung
Habe in früheren Jahren des öfteren Formalinbehandlungen im Quarantänebecken durchgeführt, die mit Eheimfiltern betrieben wurden, auch langfristig ohne die kleinsten Probleme.
Was noch zu sagen wäre, seit dem der Filter (neu gekauft) an dem Becken lief, jetzt im Nachhinein, haben die Fische immer minimal schlechter gestanden als in den Becken mit HMF.
Ich vermute mal, der Filter hat von vorneherein geringe Mengen Weichmacher abgegeben, durch die Formalinbehandlung dann verstärkt. Die Dosis war zwar nicht direkt tödlich für die Tiere, aber die Vergiftung ist schleichend vorangegangen, daher auch die Fetteinlagerungen in der Leber.
Den Namen des Filters könnt ihr gerne per PN erfahren.
Fazit für mich: Geiz ist nicht geil, jedenfalls nicht immer, in Zukunft gibts nur noch Eheimfiltertöpfe.
Auch nach langen Jahren mit Disken passieren einem noch solche Sachen, leider, wie so oft zum Schaden der Tiere.
Hallo Wolfgang! eigentlich solltest du doch wissen, nur weil da steht : so wie Eheim, muss das lange noch nicht stimmen. Dieses Thema ist nicht nur bei Filtern aktuell, eigentlich bei jedem Plastikmist der aus Fernost kommt, ich muss auch zugeben auch im Bereich Osmose. Hier habe ich schon vor geraumer Zeit Konsequenzen gezogen und kaufe keine Ware mehr aus China. mfg jörg
sehe ich jetzt genauso. Hab den Filter damals auch erst gekauft, weil ein Freund von mir ihn an seinen Malawibecken laufen hatte und damit zufrieden war.
wolle hat zu diesem traurigen anlass eigentlich schon alles gesagt.
auch wir, die lange schon dabei sind, machen manchmal dumme fehler, da vieles zur routine wird.
überall wird propagiert, geiz ist geil..... ist es ja auch, aber nur wenn man keine zu hohen ansprüche stellt.
von dem was wolle jetzt passiert ist kann sich niemand freisprechen.
danke wolle, dass du dieses thema hier so offen ansprichst, den normalerweise haben erfahrene leute in anderen foren nie kranke tiere und machen nie fehler.
da kommt immer nur der erhobene zeigefinger wenn ein anfänger mal zu kleine tiere kauft, oder eine zu kleine gruppe.
bei uns, wie bei euch sind zum glück immer noch genug leute da, die einfach nur helfen wollen, und niemanden für seine fehler verurteilen oder ihn auslachen.
ich habe mir jetzt etwas equipment angeschafft, dass ich das auch kann.
und ich bin auch sehr froh, dass ich freunde wie dieter untergasser, tom becker (chef vom vivarium darmstadt) und friedrich lütgemüller habe.
sie alle wie auch dr. norbert menauer gehören unserem arbeitskreis für fischkrankheiten vom vda an, wo man diese wunderschönen buchstützen auch mal gebrauchen kann.
mal sehen, so alt sind die Tiere teilweise noch nicht. Zuchtreif ist eigentlich nur das Leopaar. Bei den Curis dauert das bestimmt noch ein paar Monate.